[Filme] Der Club der toten Dichter

Der Club der toten Dichter, 1989




No matter what anybody tells you, words and ideas can change the world. 

Im Jahre 1959 kommt der junge Todd (Ethan Hawke) an die renomierte Welton Academy. Auch der Englischlehrer von Todds Klasse ist neu: Mr. Keating (Robin Williams) ist so ganz anders als die anderen Lehrer an der Welton Academy. Keating bringt den Jungen nicht nur Schulstoff bei, sondern animiert die jungen Leute zum selbstständigen Denken. Todd und seine Freunde, allen voran der aufgeweckte Neil (Robert Sean Leonard) sind fasziniert von Keating und als sie in einem alten Jahrbuch auf den Eintrag ihres Lehrers stossen, erfahren die Jungen, dass Keating früher Teil des "Clubs der toten Dichter" war. Kurzerhand beschliessen Neil und die anderen, den Club wieder auferstehen zu lassen...

Auch diesen Film verdanke ich der Filmchallenge und gehört zu jenen Titeln, die mir schon länger im Kopf herumgespukt sind. Der Name kam mir immer irgendwie bekannt vor, jedoch hatte ich keinerlei Ahnung, worum es überhaupt geht. Nun bin ich wirklich froh, dass ich das ändern konnte.

Schon von Anfang an merkt man, wie streng es in der Schule zu und her geht. Wer sich ein wenig auskennt, der weiss auch, dass die 60er-Jahre gesellschaftlich sehr prüde waren. All dies kommt bereits in den ersten Szenen zum Tragen. Die Jugend versucht mit allen Mitteln, sich diesen Zwängen und Normen zu entziehen. Und mitten hinein in diese starre Welt platz ein Mister Keating.

Keating, der so vieles anders macht als diese verstaubte Elite an der Welton. Hier zeigt sich, wie stark ein guter Lehrer das Leben seiner Schüler beeinflussen kann. Wie sich die Geschichte danach entwickelt, ist deshalb umso tragischer und empörender. Wobei wir als Zuschauer natürlich wissen, dass Keating seiner Zeit voraus ist und ebenso wenig ins System passt, wie z.B. Neil, der dank seines Lehrers endlich ein Ziel in seinem Leben entdeckt: die Schauspielerei.
Sind die ersten Zweidrittel von "Der Club der toten Dichter" vor allem komödiantisch ausgelegt und darauf aus, Entwicklungen und Beziehungen Zeit zu geben, so findet im letzten Abschnitt das ganze Drama statt. Es ist herzzerreissend und berührend gleichzeitig.
Drehbuchautor Tom Schulman hat sich bezüglich der schulischen Umgebung von eigenen Erfahrungen inspirieren lassen, was das Ganze gleich noch realer macht. Schicksale, wie sie hier aufgezeigt sind, waren zur damaligen Zeit wahrscheinlich an der Tagesordnung. Es ist wirklich traurig zu sehen, welche Opfer ein Gesellschaftssystem einfordern kann.
Für Robin Williams zählt dieser Film zu den bekanntesten und wichtigsten seiner Karriere. Das merkt man auch ohne dass man zuerst auf Wikipedia nachschaut (auch wenn es schön ist, dies bestätigt zu bekommen). Als Kind habe ich einige Streifen mit Robin Williams gesehen, aber damals war ich einfach ein Vergnügungszuschauer, während ich unterdessen versuche, alles etwas differenzierter zu sehen.
Und wieder zerreisst es einem das Herz, wenn man beim Schauen von "Der Club der toten Dichter" an Williams eigenes Schicksal denkt. Ein wirklich grosser und grossartiger Schauspieler.
Bechdel-Test: nicht bestanden
Der Film spielt auf einem Jungeninternat, was will man da machen?


Lieblingsszene: Das erste Mal in der Höhle und natürlich die berühmte Schlussszene. Oh Captain, my Captain.

4 Kommentare :

  1. Ein für immer unvergessener Film, mit einer der besten Schlussszenen aller Zeiten:
    Oh Captain, mein Captain!

    LG
    Stephan

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    1. Oh ja! Da stimme ich dir in beiden Punkten voll und ganz zu!

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    2. Mehr wollte und musste ich zu diesem Filmklassiker nicht mehr hinzufügen. :-)

      LG
      Stephan

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